Freundschaft feiern: Wahre Geschichten zum Internationalen Tag der Freundschaft
Beschreibung
Feiern Sie den Internationalen Tag der Freundschaft mit berührenden, authentischen Erzählungen – von der rettenden Präsenz in Krisenzeiten über magische Wiederbegegnungen bis hin zu herzhaftem Lachen trotz Distanz. Erfahren Sie, wie Freundschaft uns durch Höhen und Tiefen trägt
Wahre Freundschaft ist, wenn man sich ewig nicht gesehen hat, aber es sofort wieder so ist, wie es früher war.
Kennengelernt haben wir uns als Arbeitskolleginnen im Kindergarten meines Heimatortes. Ein kleiner Ort in Ostwestfalen in der Nähe von Bad Driburg. Ich hatte nach meiner Ausbildung und dem Anerkennungsjahr zur Erzieherin dort eine Stelle bekommen. Wir waren uns sofort sympathisch und hatten die gleichen Interessen. Ich arbeitete zwei Jahre dort bevor ich bei den Steyler Missionarinnen – den Dienerinnen des Heiligen Geistes – in Laupheim eintrat. Juliane, so hieß meine Arbeitskollegin, war bei meiner Erstprofess. Die ersten Jahre nach meiner Profess arbeitete ich auch in einem Kindergarten. Juliane und ich blieben in Verbindung – wir trafen uns jedes Jahr in meinem Urlaub, den ich bei meinen Eltern im Heimatort verbrachte. Wir hatten uns jedes Mal viel zu erzählen. Dann bekam ich 1992 meine Missionsbestimmung für Bolivien, wo ich sieben Jahre lebte und arbeitete. Nach fünf Jahren hatte ich meinen ersten Heimaturlaub – wie ist das wohl, wenn man sich nach so langer Zeit wiedersieht? Es war wie früher. Wir hatten uns doch einiges zu erzählen und tauschten unsere Erfahrungen aus. Und bis heute halten wir den Kontakt, und unsere Freundschaft besteht.
Es tut gut zu wissen, dass wir uns gegenseitig tragen – auch in Gedanken und im Gebet.
Sr. Bernadette Dunkel SSpS
Immer wieder spielt mir das Leben einen Streich: ein unerwarteter Schicksalsschlag, Schwierigkeiten, die aus heiterem Himmel kommen, Ergebnisse, die anders als geplant ausfallen – eine unsichere Zukunft. Da habe ich weder Zeit noch Lust, lustig zu sein. Und irgendwie sind plötzlich alle weg – tja, Mitleid erhält man nur eine Zeit lang. Das Telefon klingelt. Keine Stunde später: die Türklingel. Sie kommt herein und schweigt. Sie ist einfach da. Sie spürt, was ich nicht in Worte fassen kann. Ihre Gegenwart spricht lauter als jede Rede der Welt.

Freundschaft ist der Steyler Novizin Anne-Sophie Dessouroux wichtig
Freundschaft tut gut | Foto: shutterstockEin paar Monate später, beim Sonnenuntergang: Irgendwie ist das Leben nicht stehen geblieben, sondern weitergegangen. Wir haben uns tragen lassen und sind mitgegangen. Und wir genießen den abendlichen Moment. Wir können einfach da sein. Klar, manchmal kracht es auch: Es wird laut, tränenreich oder bedrohlich still. Doch danach finden wir klärende Worte. Danach gibt es wieder Lachen und Quatschen, Feiern und Trauern, gemeinsame Projekte, das Durchtappen durch den Alltag, das Wagen von Abenteuern, das Erleben von Langweiligem – und Eis essen gehen. Und Vertrauen. Immer wieder neu.
Anne-Sophie Dessouroux
Novizin bei den Steyler Missionsschwestern
In meiner Heimat gibt es eine über 100-jährige Eiche. Oft bin ich dort hin geradelt, wenn es mir nicht gut ging oder ich Ruhe brauchte. Ich habe mich unter den Baum gesetzt, gelesen, nachgedacht und gebetet. Unter der schützenden Krone fand ich Schatten vor der Hitze der Welt. An ihrem starken Stamm konnte ich mich anlehnen und oft neue Kraft für eigene Situationen finden.
Darum gefällt mir ein Spruch, den ich im Internet gefunden habe:
Freundschaft ist wie ein Baum. Es zählt nicht wie groß er ist, sondern wie tief seine Wurzeln sind.
Die Freundschaft zu meiner lieben Freundin Sigrid ist für mich wie solch ein Baum. Wir sind beide nicht mehr ganz jung und kennen seit über 50 Jahren voneinander alle Jahreszeiten unsres Lebens. Manchmal quält uns die Hitze oder wir biegen uns im Wind. Gelegentlich schüttelt uns ein Sturm. Doch unsre fest verankerten Wurzeln, die ihren Halt in Jesus Christus haben, finden immer wieder Lebenswasser und trotzen jedem Unwetter. Wir vertrauen darauf, dass nach jedem Winter der Frühling kommt und mit ihm neue gesunde Triebe.
An all unsren Höhen und Tiefen nehmen wir gegenseitig Anteil. Wir können uns aneinander anlehnen, miteinander und füreinander beten und in unsren Gesprächen auftanken und neue Wege finden. Manchmal wachsen unsre Äste in unterschiedliche Richtungen und wir haben verschiedene Meinungen, doch unser Glaube an Jesus Christus hält uns zusammen. Wir können einander stehen lassen, uns respektieren, uns gegenseitig in unser Leben sprechen, uns Wahrheiten sagen und uns vergeben, wenn wir uns verletzt haben.
Ich denke so gerne an den 13. September 1973 zurück. An diesem Tag begannen wir unsre Ausbildung zur Kinderpflegerin. Auf dem Heimweg haben wir uns im Zug nebeneinander gesetzt. Während der Ausbildungszeit von zwei Jahren hat sich eine echte Freundschaft entwickelt. Wir sahenuns täglich und haben uns gegenseitig besucht. Später ist Sigrid mit ihrem Mann in eine andere Stadt gezogen. Wir haben uns unzählige Briefe geschrieben und uns auch mal besucht. Beide haben wir Familie gegründet und gegenseitig an unseren Leben Anteil genommen.
Es war ein Fest für mich, als sie ihren Lebensmittelpunkt wieder in meiner Wohnortnähe gewählt hat. Von ihren vierten Kind bin ich die Patin. Viele Jahre habe ich mein Taufversprechen sehr Ernst genommen und die Zeit mit meinem Patenkind sehr genossen. Als ich in Lebenskrisen kam, die mir sehr viel Kraft und Zeit raubten, habe ich unsere Freundschaft und meine Patenschaft vernachlässigt. Unsere Beziehung ist für einige Jahre eingeschlafen.
Wie schön, dass Sigrid mich mit einer Karte verständigt hat, als sie wieder einmal umgezogen ist. Auf diese Karte habe ich reagiert. Anfangs knarrte und klemmte es zwischen uns und Vertrauen musste erst wieder wachsen. Auch wenn wir uns nur selten sehen ist nie eine Fremdheit zwischen uns.
Silvia Schmid
‚Leben jetzt' - Leserin
Für mich sind Freunde Menschen, die ich Tag und Nacht anrufen kann, wenn ich in Not bin.
Silvia Schläfli
‚Leben jetzt' - Leserin
Ich schreibe gern... schon mit sieben oder acht Jahren begann ich, eigene kleine Texte zu schreiben. Und sie dann hinterher im Familienkreis vorzutragen.
Auch heute, mittlerweile bin ich ein paar Jahrzehnte älter, bin ich weiterhin ein aktiver Schreiberling, der sich gerne im Freundeskreis ein Feedback abholt... Und sich natürlich über eine positive Rückmeldung freut.
Mein bester Freund allerdings weicht manchmal ab von der Linie der Claqueure. Nein, er startet keine polemischen Verrisse, aber er lobt mich und meine Texte nicht um des Lobes bzw. Lobens willen. Er klopft mir nicht auf die Schulter oder adelt meine Schreibprodukte mit gefälligem Beifall. Aber er weiß, dass mir seine kritischen Anmerkungen wichtig sind.
Ich schätze seine Offenheit. Und wir beide schätzen unsere tiefe Freundschaft, die auch konstruktive Kritik verträgt. Ja, eigentlich wächst unsere Freundschaft dadurch sogar. Und ich fühle mich ermutigt, neue Texte zu schreiben!
Thomas Rüger
‚‚Leben jetzt" - Leser
Ich habe meine Freundin Johanna nach der Beerdigung meines Onkels kennenglernt. Wir saßen beim Essen nebeneinander und haben uns unterhalten. So direkt kann ich mich nicht mehr erinnern, über was, ich weiß nur noch, dass ich von so viel echter Sympathie total überwältigt war. Wir blieben in Kontakt, obwohl wir über 110 km voneinander entfernt wohnen. Diese Herzensverbindung besteht nun schon über sieben Jahre.
Dagegen trauere ich schon fast zwei Jahre über den Verlust einer Freundin, die nicht mal einen Kilometer entfernt gewohnt hat. Unsere Kinder sind fast im selben Alter, und als sie in der 5. Klasse waren, sahen wir uns nicht mehr so oft. Ich liebte die seltenen Spaziergänge mit ihr und im Frühjahr tauschten wir Salatpflänzchen und Kräuter. Sie hatte seit der Corona-Zeit Eheprobleme, aber als ich sie das vorletzte Mal sah, vor zwei Jahren, war sie mit ihrem Mann auf dem Heimweg vom Segeln. Ich hätte es ihr die Versöhnung so gegönnt. In den Ferien war sie noch mit der Familie in Kroatien. Anfang September war ich (mittels WhatsApp) auf der Suche nach Weinblättern und erhielt zunächst keine Antwort von ihr. Sie schrieb nach circa zwei Wochen, dass ich mir gerne was holen dürfe, aber sie keine Zeit habe. Da war ich aber nicht mehr bei ihr, weil sich die Suche erledigt hatte.
Im Oktober kam dann der Schock. Die Frage, ob ich sie besuchen und ob ich ihr Schokolade mitbringen könne. Was ich tat. Sogar da war ich noch überzeugt davon, dass sie wieder gesund wird. Keine Woche später... Wie kann man als Freundin so schlecht hinhören, was war das für ein aggressiver Krebs, zu spät erkannt? Und ich habe an die Kinder gedacht, die tapferen Teenager.
Maria Lechermeier
‚Leben jetzt'-Leserin

Intuition oder Schicksal? Für den Jahreswechsel 2019/2020 stand ein Ausflug nach Málaga auf dem Programm. Kurz vor Reisestart fragte ich mich noch: „Kamen Mercedes‘ Eltern nicht aus der Gegend?“ Zum Verständnis: Mercedes ist eine ehemalige Arbeitskollegin und Freundin, die ich viele Jahre nicht gesehen hatte.
Und so stand ich am Montag nach Neujahr im dortigen Picasso-Museum, als plötzlich eine Stimme hinter mir „Hallo Claudia“ sagte. Es war tatsächlich Mercedes, die mich gesehen und erkannt hatte – und die Freude war unbeschreiblich. Ganz ehrlich: wie viel Zufall kann es geben?!
Claudia Scholl
Projektleiterin Marketing im Steyler Medienapostolat

Meine Freundin Gaby (vom Tegernsee) und mich (im Rheinland) verbindet eine liebe Freundschaft, schon allein deshalb, weil wir beruflich ähnliche Themen haben. Wie oft die Worte fallen „ja, genau wie bei mir …“ ist nicht zählbar. Wir können zusammen weinen, trauern, wütend sein. Aber vor allem können wir miteinander lachen – und wie! Selbst, wenn wir telefonieren, lachen wir laut und anhaltend. Das ist so befreiend! Da fällt mir ein … ich muss sie unbedingt gleich mal wieder anrufen …
Michaela Schneider-Mestrom
Geschäftsleiterin Steyler Medienapostolat
Wir freuen uns sehr auf die Geschichten zu Ihren besonderen Freundschaften. Vielleicht haben Sie sich auf ganz besondere Weise kennengelernt oder wiedergefunden oder es gibt ein besonderes Ritual in Ihrer Freundschaft? Erzählen Sie uns und unseren Leserinnen und Lesern davon!
Unter allen Einsendungen bis zum Tag der Freundschaft am 30. Juli verlosen wir unsere schönen Strandtaschen - für gemeinsame Stunden mit der besten Freundin am Strand.
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