Schwester Bernadette: Ringelblume

Schwester Bernadettes Kräuterwissen
Schwester Bernadettes Kräuterwissen

Traditionell gut: Kräuterwissen für jeden Tag, das Schwester Bernadette hier mit Ihnen teilt. | Foto: Heinz Heiss

Heilt, regt an, entspannt: Die Ringelblume ist ein Alleskönner, den schon Hildegard von Bingen schätzte - und unsere Schwester Bernadette natürlich auch.

Die sonnig gelbe oder orangefarbige Ringelblume ist in Süd- und Osteuropa heimisch. Bei uns findet man sie ihrer Schönheit und Heilkräfte wegen in den Gärten, rund um Haus und Hof oder verwildert an sonnigen Wegrändern und Zäunen. Sie blüht vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein.

Sie gilt als ein Sinnbild der Erlösung nach dem Tod und Zeichen des ewigen Lebens.

„Orange und gelb, Sonne, Licht und Wärme, Lichtbringerin, so wird die Ringelblume beschrieben. All das gibt auch mir Kraft, wenn ich erschöpft und müde bin. Die kleinen Blumen erinnern mich daran, dass die Freude bei mir wohnen will, dass Wärme mir guttut, dass das Licht mir neue Wege zeigt und dass ich bereit bin, Neues zu entdecken.“
Sr. Bernadette

Die Ringelblume zählt zu den wichtigsten Heilpflanzen, die von alters her genutzt wurden: Sie eignet sich besonders für schlecht heilende Wunden, schmerzhafte Narbenwülste, bei Lymphstauungen, Verbrennungen der Haut oder Entzündungen der Schleimhäute.

Die heilige Hildegard von Bingen beschrieb die Pflanze als Ringula oder Ringella in ihren Schriften und empfahl sie als Tee zur Entgiftung der Leber nach Lebensmittel-, Pilz- und Medikamentenvergiftungen.

Mehr Informationen zur Ringelblume und spannende Rezepte zur Herstellung von Salben, Seifen und Ölen finden Sie in unserer Zeitschrift.

Zur Rubrik

Ringelblumenöl

Wirkt entzündungshemmend und antibakteriell

Zutaten:

  • 2 Handvoll frische Zungenblüten der Ringelblume (d. h. nur die gelb­orangenen Blütenblätter abgezupft)
  • 200 ml kalt gepresstes Olivenöl

Zubereitung:

Die frischen, unbehandelten Blüten klein zupfen, in ein Schraubglas geben, mit Öl auffüllen, sodass alle Pflanzenteile gut bedeckt sind. Den Deckel auflegen, nicht zuschrauben, sonst bildet sich Kondenswasser, was Schimmel verursachen könnte. Das Glas 1–2 Wochen zum Ausziehen der Wirkstoffe an einen sonnigen Platz stellen.

Die Wärme lässt die ätherischen Öle und andere Wirkstoffe aus der Pflanze in die Flüssigkeit übergehen. Ein Tuch über das Glas legen, um die lichtempfindlichen Wirkstoffe zu schützen. Den Auszug alle 2–3 Tage mit einem sauberen Kunststoff­Löffel durchrühren. Durch ein feines Sieb abseihen.

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