Steyler Missionare beim Konklave
Beim Konklave am 7. Mai sind zwei Steyler Missionare stimmberechtigt dabei: Kardinal Tarcisio Kikuchi SVD aus Japan und Kardinal Ladislav Nemet SVD aus Serbien. Beide wurden 2024 ins Kardinalskollegium aufgenommen – jetzt können sie den neuen Papst wählen oder selbst gewählt werden.
Am 7. Mai ist es soweit: Das Konklave beginnt. 133 Kardinäle aus aller Welt werden sich in der sixtinischen Kapelle versammeln, um das 267. Oberhaupt der katholischen Kirche zu wählen.
Während die Welt gebannt auf den eigens an der sixtinischen Kapelle angebrachten Schornstein schauen wird, um anhand der Farbe des Rauchs – bei weißem Rauch gibt es einen neuen Papst, bei schwarzem wird weitergewählt – zu erkennen, ob ein Kandidat die notwendige zweidrittel-Mehrheit auf sich vereinen konnte, sind zwei Steyler Missionare hautnah dabei: Kardinal Tarcisio Kikuchi SVD, Erzbischof von Tokio und Präsident des Caritas-Weltdachverbandes, sowie Kardinal Ladislav Nemet SVD, Erzbischof von Belgrad und Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen können den neuen Pontifex wählen – oder selbst gewählt werden. Beide wurden im Dezember 2024 vom verstorbenen Papst Franziskus als Kardinäle kreiert und da sie beide unter 80 Jahre alt sind, werden sie am Konklave teilnehmen.
Kardinal Tarcisio Kikuchi SVD, 66, wurde am 1. November 1958 in Miyako, einer Stadt im Norden Japans, geboren. 1985 trat er den Steyler Missionaren bei, ein Jahr später wurde er zum Priester geweiht. Bis 1992 wirkte er sechs Jahre lang als Missionar in Ghana. Anschließend war er für die Ausbildung des Steyler Nachwuchses in Japan zuständig. Zwischen 1999 und 2004 war er Provinzial, anschließend ernannte der damalige Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof von Niigata. 2017 wechselte er nach Tokio und übernahm fünf Jahre später den Vorsitz der japanischen Bischofskonferenz. 2023 wurde der Steyler, der sich seit Jahren karitativ engagiert, zum Präsidenten der weltweiten Dachorganisation der Caritasverbände gewählt. Am 7. Dezember 2024 nahm Papst Franziskus ihn als Kardinalpriester ins Kardinalskollegium auf und wies ihm die im Südosten Roms liegende Titelkirche San Giovanni Leonardi zu.
Kardinal Ladislav Nemet, 68, wurde am 7. September 1956 in Odžaci im Norden Serbiens, damals Jugoslawien, geboren. 1982 legte er seine Ewige Profess ab und wurde 1983 zum Priester geweiht. Als Kaplan und später Dozent für Dogmatik verbrachte er zehn Jahre in Österreich, sowohl an der Philosophisch-Theologischen Hochschule von St. Gabriel bei Wien als auch in der Pfarre Maria Enzersdorf in Mödling. Zudem verbrachte er als Missionar drei Jahre auf den Philippinen. Zwischen 2004 und 2007 war er Provinzial der ungarischen Provinz, ab 2006 dann Generalsekretär der ungarischen Bischofskonferenz. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn 2008 zum Bischof von Zrenjanin, 2022 wechselte er nach Belgrad. Gemeinsam mit Tarcisio Kikuchi SVD nahm Papst Franziskus ihn 2024 ins Kardinalskollegium auf. Seine Titelkirche ist Santa Maria Stella Maris in Ostia, vor den Toren Roms am Tyrrhenischen Meer.