Erstellt von Christina Brunner

Schwere Last für die Mädchen in Ghana

Die Armut treibt junge Mädchen aus dem Norden Ghanas in die Hauptstadt.
Die Armut treibt junge Mädchen aus dem Norden Ghanas in die Hauptstadt.

In großen Blechschüsseln tragen Frauen und Mädchen die Waren durch den Markt. Es ist die einzige Möglichkeit zu überleben. | Foto: Veronique de Viguerie/Getty Images

Die Armut treibt junge Mädchen aus dem Norden Ghanas in die Hauptstadt Accra. Auf dem Markt finden sie Arbeit und werden gnadenlos ausgenutzt. Die Steyler Schwester Angelina versucht, ihnen zu helfen

Asana ist seit viertel vor fünf auf den Beinen. Den ganzen Tag läuft sie durch den überfüllten Markt, hofft, dass jemand sie braucht. „Meine Freunde haben mich aus meinem Dorf geholt und mir versprochen, dass ich hier Arbeit finde. Aber manchmal sitze ich stundenlang unter diesem Baum und schlafe, weil mich niemand ruft.“

Sie ist eine von vielen Kayayei. Das Wort bedeutet „Lastenträgerinnen“. Mit großen Blechschüsseln auf dem Kopf transportieren sie durch das Gewühle zwischen den Marktständen, was immer man ihnen auflädt. Bis zu 30 Kilo drücken an manchen Tagen auf Asanas Kopf. Das sind gute Tage. Sie bringen Geld. 10 Euro am Tag sind ein Spitzenverdienst. Manchmal hat sie nicht mal 20 Cent für eine Flasche Wasser.

Eine engagierte Steyler Schwester

Die 77-Jährige Steyler Schwester Angelina Gerharz war überrascht, als sie zum ersten Mal zum Markt von Accra ging und dort die Kayayei sah: „Es gab Frauen mit Kindern auf dem Rücken, sehr viele junge Mädchen und Kinder, alle bei der Kaya-Arbeit. Es ist die einzige Chance zum Geldverdienen für ungelernte Kräfte.“

Schwester Angelina  arbeitet in der Schulseelsorge in den abgelegenen Dörfern im Norden Ghanas, leitete eine Schule und ein Internat. Doch die Trägermädchen vom Markt berührten ihr Herz: „Sie leben unbeachtet, oft verachtet, beschimpft und ausgebeutet in unserer Nachbarschaft, in unserer Pfarrei. Man schaut auf diese niederen Menschen herab.“ Sie kommen aus dem verarmten Norden des Landes, wo es keine Arbeit gibt.

Verachtet und ausgebeutet

Die Trägerinnen werden gnadenlos ausgebeutet und schlecht bezahlt. Wenn sie Pech haben, bekommen sie nicht mal das Ausgemachte. 

„Manchmal wird man mutlos“, gibt Schwester Angelina zu. Denn den Kayayei zu helfen, ist nicht einfach. Sie müssen Geld verdienen; der Druck, der auf ihnen lastet, ist enorm. Mitten auf dem Markt hat Schwester Angelina ein Refugium für die ausgebeuteten Mädchen geschaffen: „Positive Action for Porter Girls“. Hier gibt es Gesundheitsberatung und Hilfe für den Schulbesuch oder die Lehrstellensuche. Vor allem die jüngeren Mädchen sollen lesen, schreiben und rechnen lernen. „Es ist ein wichtiger Schutz vor Ausbeutung, wenn man sich selbst informieren kann und nicht alles glauben muss, was andere sagen!“, sagt Schwester Angelina energisch.

Schwester Angelina träumt von einem Haus für die Trägerinnen, die sie „meine Schwestern“ nennt. Sie kämpft darum, einen Bauplatz für ein Haus zu finden, wo die Mädchen wohnen können, wo sie lernen dürfen, medizinische Hilfe und einen sicheren Platz für ihre Babys finden. „Es tut ihnen gut, wenn man sie respektiert und sie wie Menschen behandelt. Und mir geben ihr freundlicher Gruß und ihr dankbares Lächeln neue Kraft!“

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Diese herzigen Holzdosen sind ein wunderschönes, handgefertigtes Holzprodukt aus der Steyler Mission in Togo. Sie sind ein typisches Missionsprodukt, denn jedes Herz ist einmalig und ein kleines bisschen anders als das nächste - in Maserung, Form und Politur.

Pater Marian Schwark ist bereits seit über 30 Jahren als Missionar in dem armen afrikanischen Land tätig. Besonders wichtig ist dem Steyler Missionar, nicht nur von außen Hilfen anzubieten. Er will den Menschen beibringen, sich im Dorf zu organisieren und Probleme selbständig zu lösen. So wollen sich die Helfer eines Tages verzichtbar machen.
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