Erstellt von Nadine Vogelsberg

Steyler Schwestern in der Ukraine helfen Kriegsflüchtlingen

Steyler Schwestern in der Ukraine helfen Kriegsflüchtlingen
Steyler Schwestern in der Ukraine helfen Kriegsflüchtlingen

Auf der Flucht: Viele Ukrainer flüchten vor dem Krieg und müssen sich von ihren Liebsten verabschieden. | Foto: dpa PictureAlliance

Während tausende Menschen vor den Angriffen in der Ukraine fliehen, bleiben einige Steyler Schwestern vor Ort und unterstützen jene, die wegwollen. So wie Schwester Ludmila.

Schlafen kann sie kaum: aus Angst vor den Bomben, aus Angst um ihren alten, kranken Vater, aus Angst um ihren Bruder, der sich freiwillig der ukrainischen Armee angeschlossen hat. Sr. Ludmila SSpS stammt aus der Ukraine und lebt eigentlich in einer Kommunität in Kiew. Aber der Krieg macht den Aufenthalt in der Hauptstadt zu gefährlich. Sie zog in ihr Heimatdorf im Westen des Landes, wo sie sich um ihren Vater kümmert. Ihre Mitschwestern halten sich nun in anderen Teilen des Landes oder in Polen auf und helfen den Fliehenden.

Zu diesen Flüchtlingen zählt auch ihre leibliche Schwester, die bereits nach Polen aufgebrochen ist. Aber nicht so Sr. Ludmila: „Ich bleibe“, sagt sie.

Unterstützung für Ukrainer auf der Flucht

Und so hilft sie jenen, die flüchten. In dem nun leerstehenden Haus ihrer Schwester bringt sie die Fliehenden unter, ehe sie weiterfahren. Sr. Ludmila kümmert sich um sie und die anderen Menschen in der kleinen Ortschaft. „Ich sehe jeden Tag Tausende, die durch unser Dorf Richtung Westen fahren“, erzählt sie. Medikamente und Verbandszeug sind oft knapp, aber durch ihre Kontakte zu den Steyler Schwestern in anderen europäischen Ländern kann sie Abhilfe schaffen. „Es gibt nur wenig, was ich tun kann. Ich fühle mich hilflos“, sagt sie dennoch. Anfangs hat sie noch gehofft, dass nach nur wenigen Tagen Frieden einkehrt, doch daran glaube sie nun nicht mehr.

Vor kurzem schlugen in einer nur 50 Kilometer entfernten Ortschaft Bomben ein. Junge Männer, die als Kinder ihren Katechisten-Unterricht bei ihr hatten, starben. Sie weint, während sie dies im Video-Anruf erzählt. „Unsere Armee ist mutig, aber viele von ihnen sind keine Profis“, berichtet sie. Auf dem Land schlügen sie sich dennoch gut, die Luftangriffe aber machten den Menschen große Angst. Was sie selbst tun wird, wenn die Kämpfe bis in ihr Heimatdorf kommen? Was so viele Ukrainer derzeit tun: „Ich werde mich unbewaffnet den Panzern entgegenstellen und hoffen, dass sie abdrehen“, sagt sie. „Es ist unsere Heimat, wir haben ein Recht, hier zu leben.“ Doch für den Fall der Fälle ist auch der Keller als Zufluchtsort bereit.

Auch in Steyl finden Flüchtlinge eine Unterkunft

„Die Menschen beten dafür, dass es bald wieder Frieden gibt,“, erzählt Sr. Ludmila und ist dankbar für die Solidarität aus so vielen Erdteilen. Diese Solidarität reicht auch bis Steyl. Die Schwestern dort haben der Gemeinde Venlo angeboten, Flüchtende unterzubringen. Auch in Wimbern stehen Teile des Hauses Geflüchteten zur Verfügung. Sr. Anna-Maria Kofler, Leiterin der deutschen Provinz, sagt dazu: „Wir sind dankbar, dass wir an beiden Orten eine Möglichkeit schaffen können, um wenigstens einigen Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, eine Unterkunft an einem sicheren Ort anzubieten.“

Zur Rubrik

Die Steyler Schwester Svitlana SSpS hat sich per Videobotschaft aus der Zentral-Ukraine gemeldet.

Weitere Steyler Hilfen

Auch in Polen helfen die Steyler Flüchtlingen, wo sie nur können. Weitere Informationen zum Engagement der Steyler Missionsschwestern finden Sie auch hier, zur Arbeit der Steyler Missionare hier sowie Spendenmöglichkeiten der Steyler speziell zu Sankt Augustin hier.

Darüber hinaus bietet auch die Steyler Bank Hilfsmöglichkeiten an, zu denen Sie hier gelangen können.


Sie wollen helfen?

Spendenkonto:

Steyler Missionare e.V.
IBAN: DE 77 3862 1500 0000 0110 09
Stichwort: Nothilfe Ukraine

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